75 Jahre Museum Schloss Neuenburg

Am 27.März 2010 fand im Fürstensaal auf der Neuenburg in Freyburg eine Veranstaltung zum 75. Jubiläum des Museums statt.
Im Festsaal hielt Jörg Peukert, Direktor des jetzigen Museums einen Vortrag zur Sonderausstellung im Bergfried "Dicker Wilhelm" und stellte gleichzeitig ein neues Buch zur Geschichte des Museums vor.
In dem Buch mit dem vielsagenden Titel "Das wolle der Reisende nicht ungesehen lassen" stellte er als Mitautor die spannende Geschichte um die Entstehung des Museums vor.
Interessant war auch, das ein Enkel des Museumsgründers Hr. Dr.H. Schwarzer nebst Gattin anwesend war.
Durch Leihgaben von ihm konnte die Ausstellung bereichert werden.
Das hoch über der Stadt Freyburg gelegene Schloss Neuenburg war schon im 19. Jahrhundert eine gut besuchte Ausflugsstätte.
Allerdings war da "nur" der Rittersaal, die Doppelkapelle, der Burghof und der Brunnen zu besichtigen.
Doch erst 1935 wurde ein Museum eingerichtet.
Gründer war Otto Krauschwitz, ein gebürtiger Freyburger, welcher als Vermessungsoffizier der Kaiserlichen Marine viel von der Welt gesehen hatte. Aus dieser Tätigkeit kamen teilweise exotische Ausstellungsstücke zusammen, welche in einer Südsee - Sammlung gezeigt wurden.
Die Entwicklung des Museums verlief nicht kontinuierlich.
Man kann eigentlich von drei Museen sprechen.
Das erste Museum wurde wie schon gesagt von Otto Krauschwitz aufgebaut und hatte Bestand bis zum Ende des zweiten Weltkrieges.
Durch die Besatzungsmächte, aber auch durch andere Personen wurden die Sammlungen geplündert oder auch zerstört.
1951 eröffnete das zweite Museum als kultur- und naturhistorisches Museum und wurde vom Hellmut Drescher geleitet.
Er bemühte sich auch sehr darum den Fundus zur Austellung durch Käufe und Leihgaben ständig zu erweitern und so der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Ich kann mich noch daran erinnern,das wir in den sechziger Jahren sogar auf der Neuenburg teilweise Schulunterricht hatten.
1971 war mit dem Museum abrupt Schluss.
Durch den Mangel an Materialien und auch Handwerkskapazitäten in der damaligen DDR ist die Burganlage nur notdürftig erhalten worden. Der Verfall ist mit großen Schritten vorangeschritten, nach Feststellung von Hausschwamm wurde die gesamte Anlage Baupolizeilich gesperrt und schlummerte unter ständig weiteren Verfall vor sich hin.
Am 22.Juni 1989 kam es durch einen Blitzschlag zum Brand des nördlichen Galerieflüges. Das Ende der gesamten Burganlage schien besiegelt zu sein.
Doch es kam anders.
Das Feuer wirkte wie ein Fanal zum Aufbruch in eine neue Zeit. Es gründete sich eine Bürgerinitiative, welche sich den Erhalt Neuenburg auf die Fahne geschrieben hatte. Am 25. November 1989 konnte ein Zutritt zur gesperrten Anlage erzwungen werden. Die Bilder müssen furchtbar gewesen sein, alles war im Verfallen begriffen.
Jetzt beginnt das dritte Museum zu erstehen. Duch Gründung eines Vereines wurde das unmögliche in Angriff genommen. Im Ergebnis jahrelanger Arbeit präsentiert sich die Neuenburg und ihr Museum im neuen Glanz. Haupthemen sind das Weinmuseum Sachsen- Anhalt "Zwischen Fest und Alltag - Weinkultur in der Mitte Deutschlands" und die Ausstellung "Burg und Herrschaft".
Seit längerem gibt es auch eine "Kinderkemenate". Hier können die kleinen Besucher Geschichte hautnah erleben. Diese Entwicklungen werden in der Sonderausstellung im Bergfried, welche nach dem Vortrag offiziell eröffnet wurde dargestellt.
Ich habe einige Bilder beigefügt, welche die drei Museen in einzelnen Expositionen in den verschiedenen Etagen des Bergfriedes darstellen. Ein Besuch dieser Sonderausstellung ist bis zum 31. Oktober 2010 möglich und eine Empfehlung. Für den Geschichtsinteressierten Besucher sicher ein muß.
Weitere Informationen gibt es unter :
www.schloss-neuenburg.de.
http://www.dome-schloesser.de/index.html

Einige Eindrücke von der Eröffnungsveranstaltung

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